Atelier Virginie zeichnet sich durch einzigartige Kreationen aus, die Authentizität, Raffinesse und persönliche Inspiration vereinen. Dank der bei Terre de Bougies ausgewählten hochwertigen Rohstoffe entwirft Virginie handgefertigte Kerzen, die ihre olfaktorische Signatur tragen und das luxemburgische Kulturerbe hervorheben.
Eine deutsche Zeitschrift als Zündfunke
"Ich habe praktisch 20 Jahre lang bei den Europäischen Gemeinschaften gearbeitet. Ich beschloss, eine sehr bequeme Stelle zu kündigen, um mich um meine Kinder zu kümmern. Da ich ein Fan von DIY-Weihnachtsdekorationen bin, blättere ich in einer deutschen Zeitschrift und stoße auf einen Artikel, in dem die Serviettentechnik erklärt wird. Eine Serviette besteht aus drei Schichten, von denen nur die erste bedruckt ist. Die Motive wurden ausgeschnitten und einfach auf Zinktöpfe geklebt.
Natürlich wollte ich, da ich handwerklich begabt und neugierig bin, diese Technik auf einem anderen Untergrund ausprobieren. Ich wollte eine Dekoration schaffen und ein kleines Teelicht hineinstellen, um etwas Warmes zu erhalten. Eine Leidenschaft sollte entstehen...".

Eine brillante Idee zur Verwendung von Windlichtern und eine Sehnenscheidenentzündung ...
"Daher das Glas! Ich machte mir einen Spaß daraus, nach einer Lösung zu suchen, wie meine Motive auf dem Glas haften konnten, ohne Klebespuren zu hinterlassen. Drei Monate, nachdem ich gekündigt hatte, hielt ich meinen ersten Weihnachtsmarkt zu Hause im Kreise meiner Freunde ab. Ein Jahr später und nachdem ich die Glasdekore bei einer Ausstellung verfeinert hatte, fragte mich eine Boutique, ob ich sie mit Windlichtern beliefern würde. Ich machte mir einen Spaß daraus, die Motive je nach Jahreszeit zu ändern.
15 Jahre lang habe ich geschnitten, gemalt und meine Technik verbessert. Die wiederholten Handgriffe mit der Schere und die schweren Behälter haben meinen Händen zu schaffen gemacht. Ein unglückliches Problem mit akuter Sehnenentzündung machte eine Operation erforderlich. Das war unvermeidlich! Ich bin sehr stolz auf die Entwicklung meiner Windlichter, die immer noch aktuell sind, wenn auch heute in kleinerem Tempo. Sie stehen in einigen Restaurants in Luxemburg und einigen Hotels in Paris, um eine einzigartige dekorative Note zu verleihen."
Ein neues Jahrzehnt für ein neues Leben
"Nachdem ich mich nach meiner Operation zwei Jahre lang ausgeruht hatte, begann ich mich zu langweilen. Ich hatte mich schon immer sehr zu Gerüchen hingezogen gefühlt. Zu meinem 50. Geburtstag dachten sich meine Freunde, dass sie mir eine Parfümausbildung in Grasse schenken würden. Ich wollte es dabei nicht belassen. Ich habe sofort eine Ausbildung in Aromatherapie angeschlossen und auf der Grundlage dieses olfaktorischen Backgrounds eine Ausbildung in Kerzenherstellung absolviert."
Virginie wollte aber nicht die einfache Kerze herstellen, die man überall auf dem Markt findet. Sie musste sich von der Masse abheben. Ihre erste Idee war es, eine Duftsignatur zu kreieren, die in Luxemburg einzigartig ist.
Die zweite Idee stammt aus der Gourmandise, d.h. den Geschmack mit der Kreation zu vermischen. Zum Beispiel stellt seine Kollektion Luxemburg wirklich Aspekte in den Vordergrund, die zum Kulturerbe gehören.
"Ich hatte eine Zitronen-Bergamotte-Konfitüre in kleinen Weck-Gläsern gekocht und kam auf die Idee, in einer Geschenkbox die Kerze mit demselben Duft hinzuzufügen. Die Leute waren begeistert und sie verkauften sich wie warme Semmeln. Für die Parfüms bestelle ich zum Beispiel meinen Rohstoff und mische ihn dann selbst. Dadurch erhalte ich einzigartige olfaktorische Renderings und meine Duftsignatur ist so zusammengestellt."
Positive Emotionen vermitteln
"Ich mache die vorgeschriebenen Verpackungen und Sicherheitsetiketten immer noch einzeln. Ich lege meinen Kerzen immer einen kleinen Zettel bei, auf dem ich einige Erklärungen zur Verwendung und Pflege der Kerze gebe.
Tatsächlich habe ich meinen Weg nicht nur einmal, sondern irgendwo zweimal geändert. Daran sieht man, dass man auch mit kleinen Kindern seinen Kurs komplett ändern kann. Ich habe viel in Zeitschriften gefunden, obwohl ich nicht einmal Deutsch sprach. Wenn man also eine Leidenschaft hat, kann einen nichts aufhalten! Man muss einfach einfallsreich sein und einen Mehrwert bieten, den andere nicht haben.
Man muss sein Projekt bis zum Ende durchziehen, sonst wird man es bereuen. Die Initialzündung kam mit 51 Jahren. Glücklicherweise beurteilt man bei der Kerze wie auch bei der Bildhauerei oder Malerei nicht das Alter, sondern eine ganze Kunst. Etwas zu erschaffen erfordert, sich immer wieder zu erneuern und sich selbst in Frage zu stellen".
Fazit
Virginiens Weg zeugt von einer untypischen Laufbahn, geprägt von mutigen Entscheidungen und einer stetig erneuerten Kreativität – ähnlich wie bei der Kerzenmacherin Dreams Tell. Ihre Art, Handwerk, Düfte und Kulturerbe zu verbinden, zeigt, dass es jederzeit möglich ist, eine Leidenschaft in ein einzigartiges Projekt zu verwandeln – ganz gleich, in welcher Lebensphase man den Schritt wagt.
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